Montag, 9. Februar 2004
7: WochenEndSpannung
Freitag abend: Das verkackte Telefon hat immer noch nicht funktioniert, drum bei 0800-Nummers holländische Sprachmenüs durchwühlt, tausend mal verbunden worden, ja, danke, Techniker kommt Motag mittag. Damit wollte ich mich nicht so ganz zufrieden geben und hab mal das Kabel das aus dieser Dose kommt, bis zu seinem Ursprung verfolgt. Dieser war unter Annas Schreibtisch, mitten in der Luft. Aus der Wand kamen ebenfalls vier solche Adern (schick, in den niederländischen Flaggenfarben rot, weiß, blau mit Bonus-Nationalfarbe orange). In bester MacGuyver-Manier mit Tesa-Krepp und meiner Nagelschere Verbindung hergestellt. Telefon läuft, Mann strahlt vor Stolz, tosender Applaus. Dann nochmal durchs Sprachmenü der holländischen Trottelkollegen von meinen rosa Lieblingsfeinden gewuselt und den Techniker abbestellt, ja danke, ich habs selbst hingekricht.

Ich hab mir mords den Kopf gemacht wegen Rustpunt und ein einigermaßen ordentliches Konzept zusammengefummelt, zumindest im Kopf, welches das vorangegangene, miserabele Konzept ersetzten soll.
Eigentlich isses ja schlimm genug, dass man den Leuten überhaupt erst mal was bieten muss damit sie sich mal etwas zeit für garnix nehmen.

Mehr hab ich auch gar nicht gemacht. Schlafi schlafi.

Samstag war ich mit Anna und Julia aufm Markt. Wir kauften:

Äpfel
Avocados
Bananen
Broccoli
Brot
Champignons
Frühlingszwiebeln
gelbe Rüben
Oliven
Staudensellerie
Tomaten (getrocknet)
Tomaten (frisch)
Zucchini
Zuckerbohnen
Zwiebeln

kein Fleisch, kein Fisch, of course.

Nachmittag noch einen Termin bei Den Haags coolsten super trendy schickimicki Szenearschgeigen-Friseur gemacht, für Sonntag, who'd have thought that.

Die ganze Nacht because sleep wouldn't come to me an dem Rustpunt Konzept geschafft, Modell gebastelt, bis vier Uhr früh.

Sonntag bei fucking strömendem Regen mittags zu besagtem Szenefriseur namens hype gelatscht. Ein bisschen zu cool und szenemäßig für mich, der Laden, aber habe durch demonstratives Absetzten der weißen Kopfhörer etwas des mir bei der ersten Musterung entsagten Respekts wiedererlangt. Blödsinn, man ist was man hat. Der Kaffee von denen war recht lecker, das hat mich wieder versöhnt. Der Maitre names Martijn hat, obwohl er auf seines Unterarms Innenseite eine Abbildung einer Schere trug, ausschließlich mit einem Messer an meinem Kopf herumgefuhrwerkt. Sieht nicht ganz scheiße aus muss ich sagen. Bild wird folgen.

Am frühen Abend kam Julia wieder vorbei, man sprach beim Gemüseessen über Leni-Riefenstahl-Filme und, natürlich, Gestaltung.

Danach wars plötzlich eiskalt, Heizung ausgefallen. Jetzt muss man aber nciht meinen man geht einfach zu den Nachbarn (die sind ja alle kriminell odeer drogenabhängig) oder die Treppe rauf zum Hausmeister, nee nee. Vielmehr wurstelt man sich am anderen Ende einer 0800-Nummer durch ein holländisches Sprachmenü, wird tausendmal verbunden und landet bei einer (natürlich Sonntagabend geschlossenen) Irgendwas-Firma in Rotterdam. Nachdem wir das 25mal durchgespielt hatten, haben Anna und ich auch schon die Notfall-Handynummer von denen rausgehört, um dann zu erfahren, dass die Hausmeistereizentrale schon längst bescheidgegeben habe und man schon auf dem Weg sei.

Kam aber keiner.

Dachten wir. Muss aber dann doch noch jemand da gewesen sein, aber nur im Keller, weil irgendwann war die Heizung warm. Die Zimmer heizten etwas langsamer auf, und so haben wir uns mit Jacken an Johnny und der Piratenschatz oder wie das heisst, angeschaut.

Danach bis vier Uhr das Konzept für Rustpunt fertig geschrieben, ins Englische übersetzt, gelayoutet, bebildert.

Da isses (PDF, 450 KB). Schnarch.

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