Freitag, 6. Februar 2004
6: Faul, fleißig.
Mittwoch war ich faul, ich musste erst mal die ganzen neuen Dinge im Kopf sortieren, den blubbernden Gedankenstrom und all die neuen Eindrücke sortieren. Also einfach mal nichts gemacht außer Harry Potter lesen. Achdoch: Waren nochmal beim Mediamarkt, Anna und ich, wegen Telefon kaufen. Gab fast ne Prügelei wer es bezahlen darf, die ich nur gewonnen habe, weil ich erstens schon seit Betreten des Ladens meine EC-Karte in der Hand hatte und zweitens auf dem Weg zur Kasse nichts anderes gesagt hab außer "Halt's Maul, Anna! Halt's Maul, Anna!". War nicht sehr nett, hat aber geholfen.

Donnerstag war das schon ganz anders:
Ich war das erste mal in der Klasse des Schriftgestaltungs-Lehrers Peter Verheul; er meinte, ich solle erstmal ein paar Entwürfe machen, und ihm die Skizzen nächste Woche zeigen. Und das hab ich dann auch gemacht. Von 13.00 bis 17.30 und von 18.00 bi 19.00 Buchstaben skizziert. Das ging ziemlich mies, bis ich der Empfehlung in Fred Smeijers' Buch Counterpunch entsprach und zuerst die "Löcher" in den Buchstaben, also die Gegenformen (Counters) gemacht habe.

Am Abend waren wir auf einem Vortrag eines Architekten, der unsäglich langweilig war; nicht nur, weil ich nur etwa zehn Prozent verstanden habe (holländisch of course), sondern besonders, weil der Depp die letzte halbe Stunde des Vortrags mit zwei besonders interessierten Besuchern diskutiert hat. Wir saßen mitten in der ersten Reihe und konnten uns ob der insgesamt geringen Zuhöreranzahl nicht überwinden zu gehen.
Nachdem das endlich vorbei war, sind wir in das Café Paard van Troje gegangen, ein paar Bierchen. Anna, Christoph, Hendrik (mein Austauschs-Vorgänger, jetzt irgendwo hier Prakikant), Nico, und ein paar Leute die ich nicht kannte. Danach waren wir in der Disco nebenan, die ebenfalls Paard van Troje heisst. Dort jede Menge "Klassenkameraden" von mir, alle bis auf den DJ-Arsch versuchten, sehr freundlich zu sein. In Holland ist es wohl üblich, Bier immer gleich in ganzen Runden zu kaufen. Das bedeutete dass ich jedesmal, wenn ich gehen wollte, mit einem frischen Bier konfrontiert sah. Hab dann irgendwann auch noch ne Runde geschmissen (na, bei zwei Euro each ist das ja wohl auch echt okay) und dann heimgeflitzt.

Freitag:
Heut hab ich erstmal lange geschlafen, nachdem ich erfahren habe, dass mein Unterreicht beiPetr van Blokland auf den Nachmittag verlegt wurde. Wie angenehm.

Der Unterricht war eine Mischung aus Demo von XML, dynamischen Webseiten und Petr's InfoDoc Technologie, Grundsatzdiskussion, was man für eine große, wirklich große Website so braucht, und offenmäuligem Staunen meinerseits ob der demonstrierten Dinge.

Danach noch ganz relaxt mit ihm über Python, eine Programmiersprache, geplaudert, und über die vielen Millionen geilen Sachen, die man damit machen kann. Vielleicht sollte ich mir das, zusätzich zu HTML und XML, mal reinziehen.

Dann hat mich Verena noch in iChat abgepasst, wie schön.

Wenn ich jetzt heimkomme, funktioniert endlich mein Telefon, hoffe ich.

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