Montag, 29. März 2004
Lyrikmail analog und Party digital.
Frühlingsnacht

Übern Garten durch die Lüfte
hört' ich Wandervögel ziehn,
das bedeutet Frühlingsdüfte
unten fängts schon an zu blühn.

Jauchzen möcht' ich, möchte weinen,
ist mir's doch, als könnt's nicht sein!
Alte Wunder wieder scheinen
mit dem Mondesglanz herein.

Und der Mond, die Sterne sagen's,
und in Träumen rauscht's der Hain,
und die Nachtigallen schlagen's
"Sie ist deine, sie ist dein!"

Joseph von Eichendorff
(1788 - 1857)


So schöne Gedichte, die kriegt man nicht von Lyrikmail in den elektronischen Postkasten geliefert, haha, nein nein. Solche schönen Gedichte bekommt man, auf hellblauem Papier hadgeschrieben von seiner Liebsten, in den analogen Psotkasten geliefert.

So wie dieses Gedicht fühl ich mich, und auch ein bisschen so.

Grund: gestern Abend zum ersten mal so richtig die Sau rauslassen, wir waren in nem schrecklichen Club namens The Vibe in Rotterdam, da hattes sonne Karaoke Party (Ich habe nicht gesungen, echt. Man muss sich ja nicht gleich alle zu Feinden machen). Eigentlich wars schlimm, aber die Biere flossen, und wir (der Till & der David & die Chrischtl von Deutschland, sowie Eveline von hier & Rosa von hier & Rosas kleine Schwester & Rosas auch kleine Schwester) bewegten uns mehr oder weniger im Ryth Rhyth Rütm Takt zur Musik, und wie ich das vielleicht schon mal beschrieben habe, bekommt man dann ständig von den Leuten Biertjes in die Hand gedrückt, und eh man sichs versieht, ists halb sechs Uhr früh, man ist rotzebesoffen und auf dem Weg zum Bahnhof, wo man erstmal gruselige Fritten aus einer Imbissbude holt.

In diesem Club gabs übrigens ne Diashow, so mit Beamer halt, von Pornobildern, derbe. Wo haben die meine Festplatte hergehabt?

Der David hat ne Kamera dabeigehabt, aber aus Gründen isser heute nicht in die Schule gegangen. Hmm. Digitale Party-Abbildungen werden also folgen.

Ich bin verkatert, bitte entschuldigen Sie Formulierungsschwächen.

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