Dienstag, 10. Februar 2004
Interlude: Sachen zum klicken
Hier eine Auswahl von in der letzten Zeit besuchten Websites:

VoordeelNummers bi mir daheim // Kennen Irving, aber nicht Robbie Williams // Weiß Sachen über Interface-Desgin // Americans are shit piss fuck dick cocksucker motherfucker assholes, aber sie dürfens nicht sagen // Tolles Plattenlabel aus Schweden mit eklektischem Dudelpop // Tolles Plattenlabel aus USA mit eklektischem Dudelpop // Kopieren, aber hallo // Nicht kopieren, my ass! // Wie schöne Schriften kann man denn machen? // end of logfile.

Und noch eins: Man kann ja hier mit diesem hervorragenden allwissenden, allzeit bereiten Content Management System, also dem Zeug das macht dass alles auf dieser Seite da steht, wo es hin soll und so, einsehen, von wo ein Besucher sich versehentlich hierher verklickt hat. Das heisst dann Referrer. Goldig:
Google Suchergebnisse für "Anna, halt's Maul".

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Montag, 9. Februar 2004
7: WochenEndSpannung
Freitag abend: Das verkackte Telefon hat immer noch nicht funktioniert, drum bei 0800-Nummers holländische Sprachmenüs durchwühlt, tausend mal verbunden worden, ja, danke, Techniker kommt Motag mittag. Damit wollte ich mich nicht so ganz zufrieden geben und hab mal das Kabel das aus dieser Dose kommt, bis zu seinem Ursprung verfolgt. Dieser war unter Annas Schreibtisch, mitten in der Luft. Aus der Wand kamen ebenfalls vier solche Adern (schick, in den niederländischen Flaggenfarben rot, weiß, blau mit Bonus-Nationalfarbe orange). In bester MacGuyver-Manier mit Tesa-Krepp und meiner Nagelschere Verbindung hergestellt. Telefon läuft, Mann strahlt vor Stolz, tosender Applaus. Dann nochmal durchs Sprachmenü der holländischen Trottelkollegen von meinen rosa Lieblingsfeinden gewuselt und den Techniker abbestellt, ja danke, ich habs selbst hingekricht.

Ich hab mir mords den Kopf gemacht wegen Rustpunt und ein einigermaßen ordentliches Konzept zusammengefummelt, zumindest im Kopf, welches das vorangegangene, miserabele Konzept ersetzten soll.
Eigentlich isses ja schlimm genug, dass man den Leuten überhaupt erst mal was bieten muss damit sie sich mal etwas zeit für garnix nehmen.

Mehr hab ich auch gar nicht gemacht. Schlafi schlafi.

Samstag war ich mit Anna und Julia aufm Markt. Wir kauften:

Äpfel
Avocados
Bananen
Broccoli
Brot
Champignons
Frühlingszwiebeln
gelbe Rüben
Oliven
Staudensellerie
Tomaten (getrocknet)
Tomaten (frisch)
Zucchini
Zuckerbohnen
Zwiebeln

kein Fleisch, kein Fisch, of course.

Nachmittag noch einen Termin bei Den Haags coolsten super trendy schickimicki Szenearschgeigen-Friseur gemacht, für Sonntag, who'd have thought that.

Die ganze Nacht because sleep wouldn't come to me an dem Rustpunt Konzept geschafft, Modell gebastelt, bis vier Uhr früh.

Sonntag bei fucking strömendem Regen mittags zu besagtem Szenefriseur namens hype gelatscht. Ein bisschen zu cool und szenemäßig für mich, der Laden, aber habe durch demonstratives Absetzten der weißen Kopfhörer etwas des mir bei der ersten Musterung entsagten Respekts wiedererlangt. Blödsinn, man ist was man hat. Der Kaffee von denen war recht lecker, das hat mich wieder versöhnt. Der Maitre names Martijn hat, obwohl er auf seines Unterarms Innenseite eine Abbildung einer Schere trug, ausschließlich mit einem Messer an meinem Kopf herumgefuhrwerkt. Sieht nicht ganz scheiße aus muss ich sagen. Bild wird folgen.

Am frühen Abend kam Julia wieder vorbei, man sprach beim Gemüseessen über Leni-Riefenstahl-Filme und, natürlich, Gestaltung.

Danach wars plötzlich eiskalt, Heizung ausgefallen. Jetzt muss man aber nciht meinen man geht einfach zu den Nachbarn (die sind ja alle kriminell odeer drogenabhängig) oder die Treppe rauf zum Hausmeister, nee nee. Vielmehr wurstelt man sich am anderen Ende einer 0800-Nummer durch ein holländisches Sprachmenü, wird tausendmal verbunden und landet bei einer (natürlich Sonntagabend geschlossenen) Irgendwas-Firma in Rotterdam. Nachdem wir das 25mal durchgespielt hatten, haben Anna und ich auch schon die Notfall-Handynummer von denen rausgehört, um dann zu erfahren, dass die Hausmeistereizentrale schon längst bescheidgegeben habe und man schon auf dem Weg sei.

Kam aber keiner.

Dachten wir. Muss aber dann doch noch jemand da gewesen sein, aber nur im Keller, weil irgendwann war die Heizung warm. Die Zimmer heizten etwas langsamer auf, und so haben wir uns mit Jacken an Johnny und der Piratenschatz oder wie das heisst, angeschaut.

Danach bis vier Uhr das Konzept für Rustpunt fertig geschrieben, ins Englische übersetzt, gelayoutet, bebildert.

Da isses (PDF, 450 KB). Schnarch.

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Freitag, 6. Februar 2004
6: Faul, fleißig.
Mittwoch war ich faul, ich musste erst mal die ganzen neuen Dinge im Kopf sortieren, den blubbernden Gedankenstrom und all die neuen Eindrücke sortieren. Also einfach mal nichts gemacht außer Harry Potter lesen. Achdoch: Waren nochmal beim Mediamarkt, Anna und ich, wegen Telefon kaufen. Gab fast ne Prügelei wer es bezahlen darf, die ich nur gewonnen habe, weil ich erstens schon seit Betreten des Ladens meine EC-Karte in der Hand hatte und zweitens auf dem Weg zur Kasse nichts anderes gesagt hab außer "Halt's Maul, Anna! Halt's Maul, Anna!". War nicht sehr nett, hat aber geholfen.

Donnerstag war das schon ganz anders:
Ich war das erste mal in der Klasse des Schriftgestaltungs-Lehrers Peter Verheul; er meinte, ich solle erstmal ein paar Entwürfe machen, und ihm die Skizzen nächste Woche zeigen. Und das hab ich dann auch gemacht. Von 13.00 bis 17.30 und von 18.00 bi 19.00 Buchstaben skizziert. Das ging ziemlich mies, bis ich der Empfehlung in Fred Smeijers' Buch Counterpunch entsprach und zuerst die "Löcher" in den Buchstaben, also die Gegenformen (Counters) gemacht habe.

Am Abend waren wir auf einem Vortrag eines Architekten, der unsäglich langweilig war; nicht nur, weil ich nur etwa zehn Prozent verstanden habe (holländisch of course), sondern besonders, weil der Depp die letzte halbe Stunde des Vortrags mit zwei besonders interessierten Besuchern diskutiert hat. Wir saßen mitten in der ersten Reihe und konnten uns ob der insgesamt geringen Zuhöreranzahl nicht überwinden zu gehen.
Nachdem das endlich vorbei war, sind wir in das Café Paard van Troje gegangen, ein paar Bierchen. Anna, Christoph, Hendrik (mein Austauschs-Vorgänger, jetzt irgendwo hier Prakikant), Nico, und ein paar Leute die ich nicht kannte. Danach waren wir in der Disco nebenan, die ebenfalls Paard van Troje heisst. Dort jede Menge "Klassenkameraden" von mir, alle bis auf den DJ-Arsch versuchten, sehr freundlich zu sein. In Holland ist es wohl üblich, Bier immer gleich in ganzen Runden zu kaufen. Das bedeutete dass ich jedesmal, wenn ich gehen wollte, mit einem frischen Bier konfrontiert sah. Hab dann irgendwann auch noch ne Runde geschmissen (na, bei zwei Euro each ist das ja wohl auch echt okay) und dann heimgeflitzt.

Freitag:
Heut hab ich erstmal lange geschlafen, nachdem ich erfahren habe, dass mein Unterreicht beiPetr van Blokland auf den Nachmittag verlegt wurde. Wie angenehm.

Der Unterricht war eine Mischung aus Demo von XML, dynamischen Webseiten und Petr's InfoDoc Technologie, Grundsatzdiskussion, was man für eine große, wirklich große Website so braucht, und offenmäuligem Staunen meinerseits ob der demonstrierten Dinge.

Danach noch ganz relaxt mit ihm über Python, eine Programmiersprache, geplaudert, und über die vielen Millionen geilen Sachen, die man damit machen kann. Vielleicht sollte ich mir das, zusätzich zu HTML und XML, mal reinziehen.

Dann hat mich Verena noch in iChat abgepasst, wie schön.

Wenn ich jetzt heimkomme, funktioniert endlich mein Telefon, hoffe ich.

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Mittwoch, 4. Februar 2004
5: Rustpunt
Der Indonese war ganz lecker. Wir hatten eine Reistafel (with a bias on vegetatian dishes, please), yum yum.

Aber okay, der erste richtige Schultag:
Wir sind erst mal zu einer Yoga-Stunde gewandert, als Einführung in das (immer noch) geheime Projekt. Dort haben wir Atem- und Entspannungsübungen gemacht; hab allerdings nur die Hälfte verstanden, weil dir Instruktionen ja auf Holländisch waren. Also nur halbentspannt zur Schule zurück und dort das Projektthema bekommen:

Weil ja die Holländer auch am Sonntag very busy sind und shoppen (winkeln) &c., kommt bei denen die Entspannung etwas kurz, weswegen die Regierung den 25. April zum Landesweiten Entspannungs-Tag ausgerufen hat. Unsere Aufgabe:

- einen Rustpunt, also einen Ort der Ruhe, entwerfen.

- dazu eine Kampagne, bestehend aus zwei Plakaten, einer Broschüre, und einem Katalog für alle Entwürfe der Ruhepunkte.

- Internetseite dazu

- Intranetsystem dazu.

Projektzeit: acht Wochen, holy shit!

Hier findet sich die komplette Projektbeschreibung, englisch.

Super Thema, super interessant; Betreut von Michel und Gijsbert, zwei Grafik-Dozenten, Bram, einem Multimediamann, und Petr van Blokland (XML, Schriftgestaltung).

War aber zu platt um irgendwas zu machen. Bis nächste Woche muss ein Konzept stehen, das alles, aber in erster Linie mal den Rustpunt erklärt.

Lese Harry Potter in meinem Zimmer, in dem ich das Lichtdesign frisch umgebaut habe: statt der hässlichen Lampe (und ich hatte recht: DREI WATT!!) hängt eine verspiegelte Birne, nackt, und das Leuchtmittel in der "Schreibtischlampe" (naja, sie *steht* ja auf dem Schreibtisch) ausgetauscht; vom 15 aut 160 Watt in wenigen Minuten.

Morgen werd ich vielleicht doch ein Telefon kaufen müssen; es wird sich nämmlich kein Adapter von KPN-Anschluss aud Telekom-Stecker finden. Habe die Hofffnung noch nicht aufgegeben, es selbst bezahlen zu dürfen, nachdem Anna ja hier sonst so gut wie alles zahlt.

Früh ins Bett, gelesen bis halb eins, erstmalig recht gut geschlafen.

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4: Mein erster Schultag. Tag in der Schule.
Nach dem Aufstehen sah ich aus wie vier Wochen durchsoffen und durchdrogt, aber ich war trotzdem nicht besonders kotzig zu Anna, und wir waren trotzdem pünktlich in der Schule.

Gleich mal Netz ausprobiert, Passwort für Airport muss ich noch erfragen, aber überall Netzschnüre und -dosen. Speed gut, Ports alle offen, Musik ziehen, ewig überfällige Mails beantworten (DREI Tage, Jesus Christus! Das gabs ja schon ewig nicht mehr).

Annas Projektpartner Christoph kennengelernt, ganz netter Kerl, Berlin. Ganz schön flott mit der Breitfeder, bastelt grade eine Kursive zusammen.

Dann zur Erasmus-Coördinatoorin Marleen Groen gewatschelt, die mich sehr freundlich willkommen heisst (especially since she mich ja bei meiner Achbittenehmtmichdochesgibtverträgeaußerdemwillichwirklichdringend-Belagerung quite abblockte), und dann sofort weitergibt an Pauline Scheps, die auch irgendwas tolles ist. Und auch sehr freundlich. Sie wiederum schleppt mich zu meinem ersten Lehrer, Michel. Man spricht sich hier ganz unverbloemt (hihi) mit Vornamen an, dankebel.
Morgen gleich startet das neue, das "große" Projekt, und zwar mit einem Besuch bei bzw. mit einer Yoga-Stunde. Ich weiß gar nicht, was der Michel überhaupt für ein Fach unterrichtet und was überhaupt sonst und alles, und das Projektthema wird erst morgen nachm yogieren verraten. Toll, alles. Muss ein Handtuch mitnehmen, dazu

Wieder im Klassenzimmer der 3b zurück nochn bisschen gesurft, dann Nico, einen Austauschitaliener kennengelernt. Auf wirklich, wirklich! sypathische Weise ein großmäuliger Mistkerl, aber eben *wirklich!!* ein ganz netter dabei.

Fühle mich genötigt, auch mal alibihalber und weiterhin ungeführt ein paar Buchstaben in mein Skizzenbuch zu malen, äh, naja, Schwamm drübba.

Dann mit Anna zum Telefonanschlussbestellen gefahren, ganz toll.

"Beste Klant, vanaaf Donderdaag hebt Uw een Bel-ansluit" oder sowatt in der Richtung bekommen wir ausgedruckt und von unserem freundlichen Telefonberater Ivo gesagt und das heißt: Geil Alder, ab Donnerstach hastn Telefonanschluss.

In Ihr Mobiltelefon speichern Sie also bitte zusätzlich zu den drei bis fünf Nummers die Se schon ham folgendes ein:
Kai (Holland Festnetz)
+31 70 362 72 21
Kai (Holland Mobitelefon)
+31 62 44 77 057

Und rufense fleißig an.

Telefon mussten wir keins kaufen, hat Anna noch eins zu Hause, aber nur mit Schnur. Muss ma kucken, vielleicht gibts ja beim Mediamarkt so billig doch ein sooooo geiles, dass -- ach, vagisses.

A propos de zu Hause:

Just like I promised sind hier mal paar Bilder von der Wohnsituation, mit Bitte um Kenntnisnahme, dass das beleuchtungstechnisch stark blitzverfälscht dargestellt ist:


Wegen der hohen Decke verlockt
das Zimmer zu Vogelperspektivbildern.



Normale Sicht aus Zimmertür-Richtung.
V, l. n. r.: Schrank, Bett, Fenster,
Stuhl, Tisch, Sessel mit Alaskajacke.



Von Fenster in Richtung Tür.

und der Rest der Wohnung ist bald unter einem Link hier anzuschauen.

Jetzt gehnwer zum Indonesen.

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